5.3. Kann ich als Jagdschule den Fortschritt meiner Jagdschüler messen?

1. Fortschrittsmessung bzw. Nachweis der geleisteten Stunden für die Jagdschule

Damit Sie als Jagdschulinhaber eine fundierte und realitätsnahe Übersicht zum Wissensstand Ihrer Jagdschüler bekommen, haben wir "Zertifikate" eingeführt. In diesem Video haben wir alles wichtige zusammengefasst:

Am Ende eines Themengebiets stellen wir Abschlussprüfungen zur Verfügung. Wenn der Jagdschüler eine Abschlussprüfung besteht, wird automatisch ein Zertifikat erstellt. Die Abschlussprüfungen sind folgendermaßen gestaltet:

💡Die Abschlusstests sind in 9 Themengebieten zu finden (Haarwild, Federwild, Waffenkunde, Land- & Waldbau, Jagdpraxis, Naturschutz & Hege, Jagdhundewesen, Wildbrethygiene, Jagdrecht). Für die Waffenhandhabung verzichten wir auf eine Abschlussprüfung, da diese in der Praxis erlernt werden bzw. eine zu hohe Varianz zwischen den Prüfungskommissionen aufweist.

💡Jede Abschlussprüfung kann nur einmal durchgeführt werden. Besteht ein Jagdschüler die Abschlussprüfung nicht, erhält er auch kein Zertifikat.

💡In jedem Themengebiet stehen dem Jagdschüler aber 3 verschiedene Abschlussprüfungen zur Verfügung. Besteht ein Jagdschüler Versuch 1 nicht, eröffnet sich ihm in Versuch 2 eine komplett neue Prüfung in dem jeweiligen Themengebiet. Damit schließen wir aus, dass sich Schüler die Antworten merken und notieren können.

💡Besteht ein Schüler alle drei Versuche endgültig nicht, dann wird auch kein Zertifikat ausgestellt.

💡Um eine Prüfung zu bestehen, ist es notwendig 95% der Fragen richtig zu beantworten.

💡Die Prüfungen haben je nach Themengebiet zwischen 25 und 40 Fragen. Bei einer Bestehensquote ab 95% darf bei 25 Fragen also nur eine Frage falsch beantwortet werden.

Wenn der Abschlusstest am Ende eines Themengebiets bestanden wurde, wird automatisch ein Zertifikat ausgestellt. Dieses Zertifikat wird im Kundenkonto des Jagdschülers hinterlegt.

Beispiel: Zertifikat Haarwild
Berechnung: Geschätzte Lernzeit

2. Vorteile des Zertifikats für die Jagdschulen

  • ✅ Das Zertifikat verfügt über eine fälschungssichere Zertifikats-ID
  • ✅ Personalisiertes Zertifikat
  • ✅ Offizielles Zertifikat der Jägerschmiede inkl. Firmenstempel
  • ✅ Für jedes Themengebiet wird der Lernumfang nachgewiesen (Anzahl der Stunden)
  • ✅ Nachweis des Lernstandes erfüllt die Kriterien eines "offiziellen Nachweises"
  • ✅ Fundierte und realitätsnahe Einschätzung des Wissenstands des jeweiligen Jagdschülers

3. Fallbeispiele - Wie können die Zertifikate in die Jagdausbildung einbezogen werden?


Beispiel Fall 1:

  • Die Jagdschüler lernen schon vor dem Jagdschulkurs mit den Online-Kursen der Jägerschmiede.
  • Erst wenn der Jagdschüler eine gewisse Anzahl von Zertifikaten erlangt hat, wird er für den Jagdschulkurs vor Ort zugelassen.
  • Welche Zertifikate dabei für Sie wichtig sind, entscheiden Sie.

💡 Die Zertifikate können vom Jagdschüler ausgedruckt oder per E-Mail an die Jagdschule weitergeleitet werden. Die Jagdschule kann die Zertifikate ablegen bzw. verwahren . Dadurch ist sichergestellt, dass auch nach längerer Zeit Auskunft über den "nachgewiesenen Lernstand" erfolgen kann. Zusätzlich können die Zertifikate als offizielles Dokument weitergegeben werden.

Beispiel Fall 2:

  • Alle Jagdschüler nehmen sofort am Jagdschulkurs teil.
  • Parallel zum Unterricht gibt es Hausaufgaben. Diese Hausaufgaben bestehen darin bestimmte Themen bzw. Lektionen aus den Online-Kursen der Jägerschmiede zu bearbeiten.
  • Des Weiteren werden feste Termine gesetzt, bis wann die Abschlusstests absolviert werden müssen. Der Nachweis über die bestandenen Abschlusstests erfolgt durch die Weiterleitung der Zertifikate vom Jagdschüler an die Jagdschule.

💡Kein dauerndes Fortschritts-Tracking mehr. Sie als Jagdschulinhaber können die Verantwortung an Ihre Jagdschüler abgeben. Diese müssen Ihnen einfach zu einer bestimmten Zeit eine bestimmte Anzahl von Zertifikaten nachweisen.


4. Fortschrittsmessung in unseren Online-Kursen

In den Online-Kursen der Jägerschmiede hat der Nutzer (also der Jagdschüler) jederzeit die Möglichkeit seinen Fortschritt einzusehen. Dieser vervollständigt sich automatisch wenn eine Lektion als "erledigt" markiert wird bzw. wenn eine Quiz-Lektion bestanden wurde.

Fortschrittsanzeige Online-Kurse

✅ Diese Fortschrittsmessung ist ein ausgezeichneter Helfer für den Jagdschüler, um den Lernumfang einzuschätzen bzw. um den aktuellen Wissensstand einzuordnen.


5. Warum eine Fortschrittsmessung (wie in Punkt 4. beschrieben), die für Dritte einsehbar ist, keinen Mehrwert bietet?

Die Fortschrittsmessung eignet sich nicht als Kontrolle durch eine dritte Person (z. B. durch die Jagdschule). Warum ist das so?

  1. Keine reine Prüfungsfragen-App: Die Jägerschmiede Lehrmedien bereiten im Gegensatz zu reinen Prüfungsfragen-Apps nicht nur auf die schriftliche sondern auch auf die mündlich-praktische Jägerprüfung vor. In einer reinen Prüfungsfragen-App ist es leicht den Fortschritt zu messen, da hier lediglich registriert werden muss, dass alle Fragen mindestens einmal richtig beantwortet wurden. Da für die schriftliche Prüfung ohnehin alle Fragen aus den Fragenkatalogen der Bundesländer gelernt werden müssen, ist es nachvollziehbar, dass 100% hier das Fortschrittsziel sein muss. Nun aber die Frage: Wie viele Schüler fallen bei Ihnen in der schriftlichen Prüfung durch? Wahrscheinlich nur ein Anteil im 0,0%-Bereich. Und hier schließt sich dann gleich eine weitere Frage an: Wie sinnvoll ist es, hier den Lernfortschritt einzusehen, wenn ohnehin ein Großteil die schriftliche Prüfung durch Fleiß und Auswendiglernen besteht?
  2. Vorbereitung auf die schriftliche und mündlich-praktische Prüfung: Die Jägerschmiede Lehrmedien bereiten Ihre Schüler nicht nur auf die schriftliche, sondern auch auf die mündlich-praktische Jagdprüfung vor. Hier sieht es schon anders aus: es gibt keinen standardisierten Fragenkatalog für jedes Bundesland, den man auswendig lernen kann. Die mündlich-praktische Prüfung variiert in ihren Fragen von Prüfungskommission zu Prüfungskommission und von Tag zu Tag, weshalb es hier im großen Maße auf das Verständnis der Thematiken ankommt. Für die eine Prüfungskommission ist beispielsweise das Gamswild von Relevanz, für wieder eine andere Kommission die Enten- und Gänsevögel. Dementsprechend haben wir hier kein lineares Durchlernen, wie bei den schriftlichen Prüfungsfragen, sondern das Setzen von verschiedenen Schwerpunkten. Wenn Sie den Jagdschülern sagen, dass für ihr Bundesland beispielsweise Gamswild, Sikawild sowie Enten- und Gänsevögel nicht relevant sind, bedeutet das bei einem 100% Lernfortschrittsziel, dass die Lernenden alle diese Kapitel durcharbeiten müssen. Sicher können Sie das verlangen, viel zielführender ist es aber das Wissen der Lernenden nicht anhand von abgehakten Lektionen zu messen, sondern anhand des tatsächlichen Wissens. Deshalb haben wir die Abschlusszertifikate eingeführt.
  3. Lektionen können einfach abgehakt werden: Wir unterscheiden zwei Arten von Lektionen: 1. Lehreinheiten und 2. Quiz-Lektionen. An eine Lehreinheit schließt sich zur Überprüfung des Wissensstandes immer eine Quiz-Lektion an. Die Lehreinheit wird durch den Jagdschüler manuell auf "erledigt" gesetzt. Das kann der Jagdschüler beispielsweise tun, wenn er für sich sagt, dass er die Inhalte dieser Lektion verinnerlicht hat. Setzt der Jagdschüler die Lektion auf erledigt, dann wächst auch der prozentuale Fortschrittsbalken. Quiz-Lektionen hingegen müssen mit einer gewissen Prozentzahl bestanden werden, damit diese als erledigt gelten und der Fortschrittsbalken wächst. Dementsprechend können Lernende schon mehr als 50% des Lernfortschrittes erfüllen, indem sie einfach die Lehreinheiten als "erledigt" markieren. Sie erhalten damit also keine valide Aussage über den tatsächliche Wissensstand. Nun könnte man sagen: Okay, dann baut doch die Lehreinheiten so auf, dass man immer erst zur nächsten Lektion kommt, wenn 1. Lehreinheit und 2. Quiz-Lektion bestanden wurden und so lange diese nicht bestanden wurden, ist die Folgelektion gesperrt. Warum das mehr als kontrakproduktiv für den Lernprozess ist, ist unter "4. Lernende können sich frei in den Online-Kursen bewegen" geschildert.
  4. Lernende können sich frei in den Online-Kursen bewegen: Warum ist es wichtig, dass sich die Lernenden frei in den Online-Kursen bewegen können und diese nicht linear von oben nach unten durcharbeiten müssen? Hier sind 4 Gründe besonders hervorzuheben: a. Nicht relevante Themen können ausgelassen werden, b. es können die Themen gelernt werden, nach denen einem der Kopf gerade steht, c. die Lernenden können sich für die Aneignung der Themen unterschiedlicher Lehrmedien bedienen, d. Lernende haben unterschiedliche Vorkenntnisse.
    1. Nicht relevante Themen können ausgelassen werden: Wenn das Themengebiet Sikawild oder ein anderes Thema nicht relevant für die Jägerprüfung ist, kann dieses einfach übersprungen werden. Alternativ müsste hier die Lektion durchgearbeitet und ein Quiz bestanden werden. Das ist für die Lernenden mehr als frustrierend.
    2. Es können die Themen gelernt werden, nach denen einem der Kopf steht: Dadurch, dass sich die Lernenden frei in den Kursen bewegen können, können sie am Morgen etwas Rehwild lernen, dann etwas Schwarzwild, dann wieder etwas Jagdpraxis und später vielleicht noch etwas Land- und Waldbau. Diese Möglichkeit besteht nicht, wenn man den Lernenden die Möglichkeit nimmt, sich frei in den Kursen zu bewegen. Zwar können Dritte dann den Fortschritt besser einsehen, weil sich immer eine neue Lektion freigeschaltet werden muss, die Schüler wird es aber nicht im Lernen motivieren.
    3. Lernende können sich für die Aneignung der Themen unterschiedlicher Lehrmedien bedienen: Stellen wir uns vor, dass Jagdschüler A verschiedene Lehrmedien nutzt. Neben den Jägerschmiede-Lehrmedien hat er von seinem Opa ein sehr gut aufgearbeitetes Buch zum Thema "Bäume erkennen" geschenkt bekommen. Genau für dieses Thema präferiert er das Lernen aus dem Buch. Er arbeitet dieses Kapitel also nicht auf der Lernplattform durch, sondern mit Hilfe des Buches. Warum sollte nun von ihm verlangt werden, über eine Fortschrittsmessung 100% zu erreichen? Viel wichtiger ist doch, dass er sein Wissen, z. B. durch eine Abschlussprüfung unter Beweis stellen kann.
    4. Lernende haben unterschiedliche Vorkenntnisse: Stellen wir uns einmal vor, dass Schüler B schon komplett fit im Bereich Wildkrankheiten ist, weil er Veterinärmediziner ist. Er braucht also nicht mehr das Themengebiet Wildkrankheiten durcharbeiten und kommt somit auch nicht auf 100% Lernfortschritt. Warum sollte nun von ihm verlangt werden, über eine Fortschrittsmessung 100% zu erreichen? Viel wichtiger ist doch, dass er sein Wissen, z. B. durch eine Abschlussprüfung unter Beweis stellen kann.
  5. Zertifikate sind an den relevanten Themen für die Jagdprüfung ausgerichtet: Wir haben die Fragen basierend auf unseren Erfahrungen so gewählt, dass sie eine Relevanz für die mündlich-praktische Prüfung aufweisen. So kommen beispielsweise mehr Fragen zum Reh- und Schwarzwild oder zum Erkennen von Baumarten vor, da zu diesen Themen auch tendenziell mehr Fragen in der mündlich-praktischen Prüfung gestellt werden. Randthemen werden nur ganz punktuell abgefragt. Damit stellen wir sicher, dass die Lernenden in den großen Themengebieten fit sind, aber dennoch ein umfassendes Wissen über alle Themengebiete haben. Konzipiert haben wir die Abschlussprüfungen auf Basis unserer langjährigen Erfahrungen in Zusammenarbeit mit Jagdschulen und Jagdprüfern sowie im Austausch mit unseren Endnutzern. Die Abschlussprüfungen haben vor Veröffentlichung zudem eine längere Beta-Testphase durchlaufen.
  6. Aufbewahrungsfristen und -modalitäten sind häufig nicht einhaltbar bei digital-einsehbarer Fortschrittsmessung: Die Zertifikate werden individuell mit einer ID und dem Namen versehen an den jeweiligen Jagdschüler ausgestellt und haben ein Ablaufdatum (12 Monate). Zusätzlich sind die Zertifikate mit dem erfahrungsgemäßen Lernumfang in Stunden für das jeweilige Themengebiet versehen. Die Zertifikate können also zu Dokumentationszwecken digital in einem Ordner oder in ausgedruckter Form abgeheftet werden. Digitale Fortschrittsmessungen sind häufig nur für den Moment einsehbar und können z. B. durch Zurücksetzen des Lernstandes durch den Schüler auf 0 % geändert werden. Das nimmt Ihnen die Nachweismöglichkeiten. Zudem gibt es für gewöhnlich keine formale Dokumentation darüber, die Sie sich ablegen können.
  7. Datenschutz: Neben den rechtlichen Bestimmungen, dass der Lernfortschritt eines Jagdschülers nicht ohne seine Einstimmung eingesehen werden darf, gibt es hierbei auch eine persönliche Komponente zu berücksichtigen. Es gibt viele Menschen, die sich nicht gerne kontrollieren lassen. Durch den Einsatz von Zertifikaten erhalten die Jagdschüler ein positives Gefühl: Sie werden aufgrund ihres umfassenden Wissens mit einem Zertifikat ausgezeichnet. Das motiviert für die weiteren Lehreinheiten. Und ein Zertifikat zeigt man doch wesentlich lieber vor, als zu wissen, dass man bei jedem Lernschritt und theoretisch jeden Tag kontrolliert werden kann. Zudem fallen die sich ständig änderenden rechtlichen Datenschutz-Themen weg, da Sie keine Einwilligung der Jagdschüler einholen müssen. Diese senden Ihnen die Zertifikate proaktiv zu, wenn Sie das als Ausbilder wünschen.